Senatorin Schreyer brennt

■ Umweltsenatorin traf DDR-Umweltminister / Neue Müllverbrennungsanlage?

Die DDR und West-Berlin haben weitere Maßnahmen zur Verbesserung des Umweltschutzes im „Ballungsraum Berlin“ verabredet. Die Vereinbarungen und Überlegungen, die am Freitag in Ost-Berlin Journalisten vorgestellt wurden, betreffen die Luftüberwachung vor allem bei Smog, die Abfallbeseitigung, den Gewässerschutz und die Zusammenarbeit im Wetterdienst. An dem Gespräch nahmen die AL -Umweltsenatorin Michaele Schreyer, der DDR -Umweltschutzminister Hans Reichelt und der Stadtrat für Umweltschutz beim Ost-Berliner Magistrat, Roland Tränkner, teil.

Vereinbart wurde, daß der Senat Meßtechnik zur Luftüberwachung im Ostteil der Stadt zur Verfügung stellt. Damit soll vor allem die Staubbelastung der Luft gemessen werden, ein Faktor, der seit neuestem in West-Berlin bei der Auslösung von Smogalarm eine Rolle spielt, noch nicht jedoch in Ost-Berlin. Die Angleichung der Smogverordnungen sei ein „Fernziel“, sagte Schreyer. Die DDR sei an einem Daten- und Informationsaustausch mit dem Meteorologischen Dienst der FU Berlin interessiert. Reichelt bat Senatorin Schreyer, bei der Fluglärmminderung am Flughafen Tegel auch die Belange der in der Einflugschneise lebenden DDR-Bürger zu berücksichtigen.

Die 1994 auslaufenden Verträge über den Transport von West -Berliner Abfall in die DDR seien gültig und sollten verlängert werden, sagten Schreyer und Reichelt. Die Deponien Vorketzin und Schöneiche, von denen Gefahren für das Grundwasser ausgehen, sollen gemeinsam untersucht werden. Auch über den Bau einer weiteren Sondermüll -Verbrennungsanlage wurde gesprochen. Schreyer schloß ein derartiges Projekt nicht aus. Beide Seiten denken darüber hinaus an den gemeinsamen Bau einer Kompostierungsanlagen, sowie an Möglichkeiten zum Recycling von Lösemittelabfällen aus der Industrie. Schreyer erinnerte in diesem Zusammenhang an das Chemikalienlager in dem Teltower VEB Elektronische Bauelemente.

dpa/taz