K O M M E N T A R Jawoll. Auch das ist...

■ ...Gleichberechtigung / Zur Wahl von Sabine Uhl

Eine dritte Frau rückt auf - hinauf in den Bremer Senat. Doch der Jubel hält sich in Grenzen. Ist die Wahl doch auf eine gefallen, die sich mit Sitzfleisch und nicht zuletzt mit Bremen-Nord-Bonus binnen 14 Jahren von der Hinterbank auf einen Senatssessel beharrlich vorgearbeitet hat. Und nicht auf eine, die durch sozialpolitische Phantasie oder durch Mut, durch Charisma oder durch frauenpolitisches Engagement binnen dieser 14 Jahre öffentlich aufgefallen wäre.

Bevor aber jetzt das Jammern über die „Quotenfrau“ einsetzt, sollte die aufmerksame ZeitgenossIn kurz innehalten und ihren Blick über die Senatorenriege schweifen lassen und zum Beispiel am Wirtschaftssenator Beckmeyer hängen lassen. Wen haben wir denn da: Wenn nicht den typischen Bremerhavener Qotenmann, mit der besonderen Qualifikation, daß er den Satz „Der High-Tech-Zug hat in Bremen gehalten!“ hundertfach variiert vom Blatt ablesen kann.

Wie sagte doch eine weise feministische Ahnin: „Die Gleichberechtigung ist erreicht, wenn eine Frau es sich leisten kann, so mittelmäßig zu sein - wie ein Mann.“

Barbara Debus

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