: Das Medienimperium
■ Berlusconi kontrolliert
Mit dem Erwerb des Mondadori-Konzerns hat Craxis engster Freund Silvio Berlusconi ein im Westen einmaliges Medienimperium zusammengerafft: Im Tageszeitungsgeschäft kontrolliert er 16 Prozent des nationalen Verkaufs (zu 'Il Giornale‘, das ihm schon gehörte, kommen 'La Repubblica‘ und zwei Dutzend regionale und lokale Blätter). Marktführer Rizzoli-Fiat ('Corriere della sera‘, 'La Stampa‘, 'La Gazetta dello sport‘) liegt bei knapp 23 Prozent:
-Im Magazin- und Zeitschriftensektor verfügt er mit 35 Periodika über mehr als 36 Prozent des nationalen Marktes. Alleine 'Panorama‘, 'L'Espresso‘ und 'Epoca‘ verkaufen jährlich mehr als 40 Millionen Exemplare; Konkurrent Rizzoli -Fiat ('L'Europeo‘ und 'Il Mondo‘) kommt auf nur zehn Millionen.
-Bei den Büchern stellt er nun, mit Mondadori, gut 20 Prozent der jährlich in Italien aufgelegten 10.000 Titel.
-Im TV-Bereich beherrschte er bereits vorher mit seinen drei landesweiten Ketten „italia 1“, „Retequattro“ und „Canale 5“ mehr als 40 Prozent der nationalen Ausstrahlungen (der staatliche Rundfunk RAI kommt nur auf ein Drittel); nun gehört ihm auch die Hälfte aller privaten Rundfunkstationen.
Für die Sozialisten ergibt sich damit ein nahezu totales Monopol auf dem Mediensektor, stellen sie doch auch noch den Intendanten des staatlichen Fernsehens und haben in der einzigen Zeitung in Staatsbesitz ('Il Giorno‘) einen der ihren auf den Platz des Chefredakteurs gehievt.
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