Neu im Kino:

■ „Valmont“ von Milos Forman

Die Frau ist der Frau eine Wölfin. So ging das doch? Oder? Da hat der alte Aufklärer Hobbes doch mal wieder recht gehabt, mit seiner düsteren Prognose. In Milos Formans neuem Barock-Epos „Valmont“, seiner Version der „Liaisons Dangereuses“ des französischen Frauenkenners Choderlos de Laclos bleibt wahr, was wir, Männer, doch schon immer wußten. Die Frau ist schlecht, auf jeden Fall und zumeist ist sie auch noch ziemlich dumm, stupsnasig, naiv, katholisch oder gouvernantenhaft. Außerdem ist sie natürlich insgeheim geil, mann muß sie nur rumkriegen und das ist ja eigentlich ein witziges Spiel. Für uns anziehend ist letztlich nur die eine, die Ausnahme-Frau, die nur schlecht und intrigant ist und immer lächelt. Aber die kriegen wir nicht, einfach zu schlecht, die Frau.

Wir Männer sind natürlich auch nicht gerade helle, wo soll das auch herkommen, wenn einem ständig die Frauen hinterherlaufen, oder man degenrasselnd Rekruten auswählt oder zu jung ist oder einfach nur Lakai? Es ist eben die Sucht, die uns umtreibt und Sucht macht doof.

Milos Forman scheint eine Vorliebe für das Geprunke des Rokoko zu haben. Pastellzart kommen seine Film-Bilder daher, Ausstattung ist viel in seinen Filmen, Rüschenkrägen kräuseln sich um Frauenhälse, die Interieurs sind opulent ausgestattet, draußen scheint notorisch die Sonne. Manche habens eben und das muß man auch zeigen. Leichte Tiefenunschärfe rückt die Plätze des feudalen Müßiggangs sanft aus dem harten Leben heraus, das einmal als Marktplatz im Film auftaucht. Dramaturgisch fehlt „Valmont“ die Stringenz, einige Handlungsfäden werden zwar über die zwei Stunden mitgeführt, spielen aber für die Filmdramaturgie keine Rolle. nicht, daß ich mich bei „Valmont gelangweilt hätte: er ärgert.

Komm Agatha, laß uns ins Kino gehen, einen guten Film anschauen.

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Filmstudio, 15, 17.45, 20.30 Uhr, Fr./Sa., 23.15 Uhr