S C H Ö N E R L E B E N Mutter TeVau

■ Die Glotze: Männliche Auf-und Bewahrungsanstalt

Wer glaubt eigentlich wirklich, daß neue Männer gebraucht werden? Daß sie, wären sie da, auch benutzt würden? Glaubt das jemand? Der Weihnachtsmann vielleicht. Und ich auch nicht. Es gibt doch so viele alte! Nicht nur überall, sondern speziell da, wo's Fernsehen gibt. Also auch in Bremen.

Ab Januar weist das Bremer TV Carlo von Tiedemann auf: statt daß stadtgeschnackt wird, wird der Skandalnudler im neuen Musikladen D „Comic-Talk„en, mit Leuten wie er und ihm. Abgesehen davon, daß nicht nur keine neuen Männer, sondern auch keine neuen Ideen gebraucht werden, wirft die Beschäftigung von dem jüngst aus den Schlagzeilen Entlassenen („Koks bei Tiedemann! “, „Tiedemanns Freundin: drogenabhängig!“, „Ich war ihr hörig!“, „Ehefrau verzeiht!“) ein neues, mildes Licht auf unsere Funkhäuser: Wenn mann denkt, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Vertraglein her. Denn dem Mann mußte doch geholfen werden! Jeder Mann braucht seine Chance. Mehrmals.

So sind sie nämlich wirklich, die Anstalten: Sie waschen wie Mütter die schmutzige Wäsche ihrer verirrten Söhne. (Einschalt)Quoten-Regelung: Der Zuschauer geht so lange zum TV-Brunnen, bis er bricht. Claudia Kohlhas

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