: K O M M E N T A R Grüner Konkurs
■ Vom Bündnis der Grünen mit kommunistischen Rest-Sekten
Die Grünen sind entstanden als Öko-Lobby und schon zur Partei-Gründung vor mehr als zehn Jahren gab es die bange Frage, mit welchem politischen Rüstzeug man sich Herausforderungen auf anderen Gebieten stellen wolle. In der Wirtschaftspolitik, das ist ein Dilemma seit Jahren, wird der Öko-Partei keine große Kompetenz zugetraut und in der Tat gibt es nebeneinander die Verfechter des starken Staates, der dezentralen Selbst-Organisation der Staatsbürger, des kleinen wirtschaftlichen Einheit (Klein und Mittelbetrieb) und der irgendwie sozialistisch oder kollektiv verantworteten Wirtschaft.
Kein Wunder, daß der Zusammenbruch des realsozialistischen Systems in der DDR die Politikfähigkeit der Grünen überfordert. Auf die „Einheit“ hat die DDR-Bevölkerung ihre Hoffnung erst gesetzt, nachdem alle Konzepte diskreditiert waren, die behaupten, eine Gesellschaft sei menschenwürdig und grundlegend anders organisierbar als im Westen. Mit einer hohlen Floskel wie der vom „dritten Weg“ kann man auf sich auf Kongreß-Wochenden die Gemüter erhitzen. Wer sie den Basisinitiativen der DDR als „Strategie“ anzubietet, nimmt die Menschen dort nicht ernst.
Klaus Wolschner
!!!!
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen