K O M M E N T A R Abseits

■ Sportsenator Krönings Weser-Stadion-Pläne gefährdet

Das hatte sich Bremens Sportsenator Volker Kröning so richtig schön vorgestellt: Dem SV Werder die Südtribüne des Weser-Stadions hübsch neu machen und so quasi nebenbei, aber für die Finanzierung ganz wichtig, mit Musikveranstaltungen und Restauration den Charakter des Nur-Fußballstadions gewinnbringend verändern. Da gibt es zwar einen Bebauungsplan, der dieses rechtsverbindlich ausschließt egal. Da gibt es zwar ein Beirätegesetz, daß ein Mitspracherecht der Lokalpolitiker bei sie betreffenden Fragen festschreibt - egal.

Kröning hatte soviel damit zu tun, den Widerstand gegen die Stadion-Pläne, insbesondere aus der eigenen Fraktion, klein zu diskutieren, daß er den Streit an anderer wesentlicher Stelle lieber mied. Der Knüppel, den der Beirat Östliche Vorstadt dem Senator mit dem Einspruch gegen das Tina-Turner -Konzert zwischen die Beine wirft, ist trefflich plaziert. Denn wie der Beirat hat auch der Turner-Veranstalter eine gute rechtliche Position. Verfügt er doch über einen rechtsgültigen Vertrag mit dem Sportamt, das wiederum politisch Volker Kröning untersteht. Der Senator im selbstgestellten Abseits: Eine gute Chance für seine Gegner, die Weser-Stadion- Pläne abzupfeifen.

Holger Bruns-Kösters