Siemens: „Unverantwortlich“

■ Betr.: Siemens will vor die Uni-Tore

Siemens will mit seinen gesamten Bremer Firmenkomplex nach Uni-Ost! Diese Maßnahme dürfte für das ohnehin floriende Unternehmen ein Riesengeschäft werden durch die landesübliche Subventionierung (15% der Investition! ) und durch den dabei anfallenden Rationalisierungseffekt. Was aber kommt für Bremen dabei heraus? Weder neue Arbeitsplätze noch neue Technologie, aber das Aus für kompetente, kleine Firmen mit einem bunten Spektrum und wirklichem Subventionsbedarf, eine Verarmung des künftigen Technologiezentrums also. Dann werden 1.700 Siemens -Mitarbeiter (größtenteils Verwaltung!) auf ein Verkehrssystem ohne ÖPNV-Möglichkeit konzentriert sein. Angesichts des akuten Mangels an Wohnbaugrundstücken und auch stadtentwicklungspolitisch, wäre es unverantwortlich, völlig auf das Programm „Wohnen und Arbeiten“ zu verzichten und ein einseitiges Mammutgebiet „Technologiezentrum“ zu schaffen. Sechs Hektar wertvollstes Bauland liegen in Uni -Ost, die Siemens in den Rachen geworfen werden sollen. Diese unverantwortliche Politik der Wirtschaftsförderungsgesellschaft darf so nicht weitergehen. Wo bleiben die Politiker im Senat und anderswo, die der WFG

-dem Staat im Staate - etwas entgegensetzen? Man kann sich nicht wie bisher geschehen hinter der Handelskammer verkrichen. Die ist nach meiner Erfahrung durchaus offen für „Wohnen und Arbeiten“ - und ich bin überzeugt, in diesem Falle auch für eine möglichst große Vielfalt von technologische ausgerichteten Betrieben.

Gerold Janssen