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■ Zwei weitere Büros für Berliner Ausländer / Staaken jetzt auch für Transit offen / Billige Staatsbank: 3 Ost-Mark für 1 D-Mark

Für die 230.000 in Berlin lebenden Ausländer werden heute zwei weitere Büros eröffnet, die „Lichtbild-Bescheinigungen“ ausstellen. Diese Behördenzettel sind notwendig, weil die DDR bei den Westberliner Ausländern Fremdenpaß und Aufenthaltsgenehmigung nicht anerkennt, da sie bundesdeutsche Dokumente sind. Ohne Bescheinigung müssen die „Berliner ohne Personalausweis“ weiterhin den Mindestumtausch zahlen. Bisher gab es für die zehn Prozent Berliner nur ein Büro. Die beiden neuen sind in der Schloßstraße 1 (Forum Steglitz) und im Waterlooufer 5

-7 (Kreuzberg).

Der ausländerpolitische Sprecher der SPD Eckhardt Barthel kritisiert, daß auch die beiden weiteren Büros „bei weitem nicht ausreichen“. Daß für die 230.000 Ausländer visa- und umtauschfreies Reisen in die DDR und Ost-Berlin an bürokratischen Hürden scheitere, sei ein „Ausdruck von Diskriminierung“. Barthel fordert Innensenator Pätzold auf, „Lichtbild-Bescheinigungen über die Meldestellen ausgeben zu lassen“.

Im Transitverkehr gibt es weitere Veränderungen. Seit gestern haben Transitreisende auch am Übergang Heerstraße/Staaken freie Fahrt. Der gesamte Berliner Autobahnring ist in den Geltungsbereich des Transitabkommens einbezogen worden. Für DDR-Besucher ist es seit Neujahr billig geworden: 3 Ost-Mark sind für 1 D-Mark zu haben, offiziell in den Wechselstuben der Staatsbank. Nicht ausgegebenes DDR-Geld darf aus- und wieder eingeführt werden. Umtauschquittungen müssen dann auch vorgelegt werden.

Die Silvesterbesucher verabschiedeten sich gestern von der Ex-Mauer-Stadt mit einem Stau: Die Wartezeit am Grenzübergang Dreilinden betrug zwei Stunden.

diak