„Reforger“ beginnt

■ Nato-Manöver mit verringertem Einsatz

Stuttgart (taz) - In großen Teilen Baden-Württembergs und Bayerns proben jetzt wieder NATO-Truppen beim alljährlichen Großmanöver „Reforger“ ihre Kriegsbereitschaft. Rund 65.000 Soldaten mit etwa 20.000 Fahrzeugen sind an der Kampfübung mit dem römisch-imperialen Titel „Centurion Shield“ beteiligt.

Nach offiziellen Angaben haben die Militärs auf die veränderte weltpolitische Situation mit einer drastischen Reduzierung des Manöverumfangs reagiert: Im Vergleich zu den Herbstmanövern im vergangenen Jahr, an denen nahezu 125.000 Soldaten teilnahmen, wurden die Truppen um fast die Hälfte verringert. Auch soll die Zahl schwerer Kettenfahrzeuge um 40 Prozent niedriger liegen als im Vorjahr. Zahlreiche Friedensgruppen fordern, auf das Großmanöver ganz zu verzichten und riefen zu Demonstrationen und Protestaktionen auf. Bilanz der Herbstmanövern 1988: Bei über 400 Unfällen wurden sechs Menschen getötet, 40 Personen schwer verletzt und drei Millionen Sachschaden verursacht. Kern der „Reforger„-Übung in dem seit 20 Jahren bestehenden Manöverkonzept ist die Rückverlegung amerikanischer Einheiten über den Atlantik in die Bundesrepublik. Auch dieses Jahr werden etwa 17.000 US-Soldaten eingeflogen.

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