Manila will die Konten möglicher Putsch-Finanziers überprüfen

Manila (afp) - Ein von der philippinischen Regierung beauftragter Untersuchungsausschuß soll die Bankkonten von möglichen Geldgebern des gescheiterten Putschversuches von Anfang Dezember untersuchen. Der Vorsitzende des Senats, Jovito Salonga, teilte am Dienstag in Manila mit, ein entsprechender Antrag des Abgeordnetenhauses und des Senats, den beiden Kammern der Volksvertretung auf den Philippinen, solle am Mittwoch vorgelegt und anschließend Präsidentin Corazon Aquino überbracht werden. Durch die Unterschrift der Regierungschefin erhielte die fünfköpfige Kommission die Befugnis, das Bankgeheimnis zu brechen und die Konten und finanziellen Transaktionen von möglichen Geldgebern der aufständischen Militärs zu überprüfen. Der Putschversuch, der Anfang Dezember beinahe zum Sturz der Regierung geführt hätte, hatte 119 Todesopfer und mehr als 500 Verletzte gefordert.

Salonga erklärte, der Untersuchungsausschuß werde sich nicht direkt an die betroffenen Banken wenden, sondern an die Währungskommission der Zentralbank. Diese solle die betroffenen Banken anweisen, Einblick in die Konten der Verdächtigen zu gewähren. Die philippinische Regierung nimmt an, daß Politiker und Geschäftsleute den Putschversuch mit mindestens 54 Millionen Pesos (4,1 Millionen Mark) unterstützt hatten.