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Morddrohungen gegen Knesset-Abgeordnete

Tel Aviv (taz) - Sechs als „Tauben“ bekannte Knesset -Mitglieder bekamen gestern telefonische Morddrohungen der Untergrundgruppe der „Sikariki“. Jossi Sarid, Schulamit Aloni, Dedi Zucker, Ran Cohen, Cahim Oron und Abraham Burg wurde mitgeteilt, das „Todesurteil“, das gegen sie wegen der Organisierung der Internationalen Friedensdemonstration in Jerusalem ergangen sei, werde demnächst vollstreckt. Eine ähnliche Warnung erhielt auch die in der Friedensbewegung tätige Tochter von Moshe Dayan, Yael. Die „Sikariki“ haben auch die Verantwortung für einen Anschlag auf den Wagen der Frau des Finanzministers, Sonia Peres, vom Montag übernommen. Vor zwei Wochen hatten sie das Auto eines Jerusalemer Professors in Brand gesteckt. Im März hatten sie versucht, die Wohnungen eines Journalisten und eines Abgeordneten der Mapam-Partei anzuzünden. Sie werden ferner verdächtigt, für das mit Maschinenpistolen begangene Attentat verantwortlich zu sein, bei dem in Ostjerusalem im April ein Palästinenser getötet und drei verletzt worden waren. Mit ihrem Namen beziehen sich die „Sikariki“ auf die Zeit des zweiten Tempels in Jerusalem. Damals nannte sich so eine Gruppe von Juden, die mit Hilfe eines Sica, eines Messers, andere Juden töteten, die sie der Kollaboration mit den römischen Behörden verdächtigten. Ermittlungen der Polizei gegen die Gruppe sind bisher erfolglos geblieben, die Identität der Gruppenmitglieder bleibt weiter unbekannt.

Amos Wollin

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