„Percussion und Politik am Beispiel des Samba“

■ Neues Programm des evangelischen Bildungswerkes

Mit stark erweitertem Programm geht das Bildungwerk der Evangelischen Kirchen ins nächste Veranstaltungshalbjahr: „Unser Schwerpunkt in Bremen liegt dabei nach wie vor im Bereich problemorientierter Bildungsarbeit“ betonte gestern Bildungswerk-Geschäftsführer Reinhard Jung. Jung begründet dies vor allem mit der Aufstockung von Landesmitteln um ganze 230.000 Mark für den gesamten Weiterbildungsbereich, wodurch endlich die jahrelang ausstehende Erhöhung der Dozentenhonorare durchgeführt werden könne. „In den zehn Jahren der Stagnation hat sich die Finanzierung des Bildungswerkes übrigens von der einst 50prozentigen Beteiligung von staatlichen und kirchlichen Mittel zu einem 7:3 Verhältnis zulasten der Kirchen verschoben“, so Jung.

Trotz dieser Hintergründe hätten über Jahre hinweg Palette und Standard von speziellen Angeboten für benachteiligte Bevölkerungsgruppen gehalten werden können. Die größte Nachfrage erführen deshalb immer noch die Familienurlaube, die nur bis 1980 bezuschußt worden seien.

Unter den ebenfalls stark frequentierten Bildungsurlauben ist in diesem Jahr neu eine Fahrt nach Riga ins Programm gekommen, die es auch dem „Normal-Bürger Bremens ermöglichen soll, diese

Partnerstadt einmal zu erleben und an einen Brennpunkt der politischen Umwälzungen zu kommen“, so Jung. Der Bildungsurlaub zum Thema „Republikaner, DVU und NPD“ wird nach dem großen Erfolg im vergangenene Semester, als auch REP-Wähler sich im Seminar mit deren Zielen und Programmen auseinandersetzten, im Mai wiederholt.

Andere Seminare widmen sich z.B. dem Daimler-Konzern und seiner Rolle in Bremen, Brasilien und Südafrika . Oder auch: „Brasilien - Percussion und Politik am Beispiel des Sambas“. Hierbei sollen integrativ soziale und politische Hintergründe mit einem kulturellen Phänomen verknüpft werden.

Ökologische Themen nehmen im neuen Programmheft des Bildungwerkes einen erheblich größeren Stellenwert ein. In Zusammenarbeit mit dem neuen Umweltbeauftragten der Bremer Kirchen, Ex-Senator Herbert Brückner, soll vor allem ausgelotet werden, wie Kirchen und Gemeinden selbst ökologisch verantwortlicher handeln können. Schwerpunkt im Programm bleiben auch die Fragen nach den Opfern des Kapitalismus: Arbeitsbedingungen (auch von Raumpflegerinnen der Kirche) sind ebenso Thema wie Armut in Bremen und der 3.Welt.

ra