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Milliarden-Defizit

■ Wohnungsnot wächst Kommunen über den Kopf / Städtetag will 10 Mrd. für Bau / 850.000 Aus- und Übersiedler erwartet

Bonn (dpa/afp) - Der Deutsche Städtetag hat die Bundesregierung eindringlich aufgefordert, die Mittel für den sozialen Wohnungsbau auf zehn Milliarden Mark zu erhöhen. Die Wohnungsprobleme wüchsen den Kommunen „über den Kopf“, sagte der Präsident des Deutschen Städtetages Manfred Rommel am Mittwoch in Bonn. Ein wesentlicher Grund sei der anhaltende Zuzug von Aus- und Übersiedlern. Deren Zahl sieht der Städtetag in diesem Jahr bei 850.000 nach 720.000 im Jahr 1989.

Besondere Sorge bereite den Kommunen, daß bis zur Mitte des kommenden Jahrzehnts nur noch die Hälfte der heutigen Sozialwohnungen für anspruchsberechtigte Sozialmieter gebunden sei. Bis zum Jahr 2000 sei es nur noch ein Drittel der Sozialwohnungen. Jede Sozialwohnung müsse traditionell mit 100.000 Mark gefördert werden, verlangte Rommel. Dabei müßten Sozialbindungen von mindestens 20 Jahren entstehen.

Das SPD-Vorstandsmitglied Hans Eichel hat verlangt, zum Mietrecht im Jahre 1982 zurückzukehren. Insbesondere müßten die Mietpreissteigerungen wieder dem Anwachsen der Lebenshaltungskosten angeglichen werden, sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Bonn. Von 1983 bis einschließlich 1988 stiegen die Mieten um 20,2 Prozent, die sonstigen Lebenshaltungskosten aber nur um 7,6 Prozent.

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