Demonstration für Biz Bize

■ Welle der Empörung nach Radio Bremen Sparbeschluß / RB-Personalrat von „perfidem Vorgehen“ brüskiert

In der Programmdirektion von Radio Bremen stapeln sich die Protestbriefe. Im eigenen Haus wird protestiert, in Bremen wird protestiert und im Umland wird protestiert. Gestern meldete sich sogar Bremens DGB-Vorsitzender Siegfried Schmidt zu Wort und erachtete die ersatzlose Streichung der türkischen Sendung „Biz Bize“ als „nicht genügend durchdacht“.

Schärfere Töne werden Radio-Bremen-intern angeschlagen: Als „besonders perfide“ und als „beispiellose Brüskierung der RedakteurInnen“ empfinden Redak

teursausschuß und Personalrat den „Sparüberfall“ ihrer Programmdirektorin: Noch zwei Tage vor dem Biz-Bize -Sparbeschluß habe die Programm-Direktorin versprochen, keine Programmeinschnitte ohne vorherige Diskussion zu dekretieren. Forderung der Belegschaftvertretungen: sofortige Rücknahme der Einsparung auf „Kosten der Schwächsten“.

Damit Biz Bize weitermachen kann, werden außerhalb des Senders bereits Unterschriften gesammelt. Allein in Nordenham unterschrieben 207 TürkInnen

die Forderung an Intendat Klostermeier: „Bitte lassen Sie unsere Stimmen nicht verstummen, schenken Sie uns Biz Bize“.

Am Montag wollen Bremer erstmals für Biz Bize auf die Straße gehen. Aufgerufen zu der Demonstration hat der „Dachverband der Ausländerkulturvereine“ (DAB). Seine Forderung: Aufstockung der Sendezeit auf eine Stunde und Ausweitung auf mehrere Sprachen.

K.S.

Demonstration für Biz Bize, 15.1., ab Radio-Bremen, Bürgermeister-Spitta-Alle 45, 11 Uhr