Südafrikas Todeskandidaten im unbefristeten Hungerstreik

Pretoria (afp) - In der südafrikanischen Hauptstadt Pretoria befinden sich alle 80 zum Tode verurteilten politischen Gefangenen seit Samstag im Hungerstreik, berichteten Apartheidgegner gestern. Der Sprecher der Kampagne „Rettet die Patrioten“ (SPC), Jerry Ndou, nannte als Grund verschärfte Bestimmungen für den Familienbesuch im Gefängnis. Offizielle Stellen in Pretoria widersprachen den Angaben. Es gebe keine Todeskandidaten im Hungerstreik, erklärte der Sprecher der Gefängnisbehörde, Colonel Danie Immelman.

Der Hungerstreik ist nach Angaben von SPC-Sprecher Ndou unbefristet. Für kommenden Freitag kündigte Ndou eine Protestkundgebung zur Unterstützung des Hungerstreiks in Johannesburg an. Unter den politischen Häftlingen befinden sich auch Mitglieder des verbotenen African National Congress (ANC). Sie sollen wegen „bewaffneten Widerstands“ gegen das Apartheidregime hingerichtet werden.