Müllstotter

■ BC und Intrac verhandeln seit gestern über Giftmüllstopp / Vereinbarung noch im Januar?

Über den von der DDR gewünschten Giftmüllstopp wird seit gestern verhandelt. In den dreistündigen Gesprächen zwischen der Senatsfima Berlin Consult (BC) und der Ostberliner Intrac habe diese „nunmehr auch offiziell“ den „Wunsch“ der DDR überbracht, daß „künftig keine Sonderabfälle mehr nach Vorketzin verbracht werden“, teilte BC mit. BC habe für diesen Wunsch „Verständnis“ geäußert.

Wie berichtet, war vergangene Woche zunächst von einem einseitigen Importstopp der DDR die Rede gewesen; dies hatte die DDR jedoch dementiert und nur noch „Verhandlungen“ mit diesem Ziel verlangt. Ein „Stufenplan“, um die Sondermülltransporte auf die undichte DDR-Deponie Vorketzin schrittweise zu reduzieren, könnte noch bis zum 1. Februar vereinbart werden, sagte BC-Mitarbeiter Tiemann nach den gestrigen Verhandlungen in Berlin-Pankow zur taz.

Das Umlenken der Müllströme brauche aber etwas länger. Ein abrupter Anlieferstopp würde nur neue Probleme schaffen: Firmen wären beispielsweise versucht, ihren Giftmüll illegal in die Kanalisation zu leiten. Welche Alternativen es zu Vorketzin gibt, will BC bis zum nächsten Verhandlungstermin am Freitag gemeinsam mit der Senatsumweltverwaltung und der Berliner Stadtreinigung klären. Seiner Firma, so Tiemann zur taz, liege schon seit eineinhalb Jahren ein Angebot der niedersächsischen Sondermülldeponie Hoheneggelsen vor. Diese moderne Deponie habe für bestimmte Sondermüllsorten Kapazitäten frei, verlange aber „das Mehrfache“ der 42 Mark pro Tonne, die für Vorketzin gezahlt werden müssen.

hmt