PERU KEIN TRAUM

Peru ist eines der Länder, in denen das Sozialeinkommen am schlechtesten verteilt ist. Nur fünf Prozent privilegierter Peruaner verfügen über 40 Prozent des nationalen Reichtums. 15 Prozent der Bevölkerung besteht aus Indios, die in Gegenden extremen Elends leben. In der Hauptstadt Lima, wo sich die politische und wirtschaftliche Macht Perus konzentriert, lebt ein Drittel der Gesamtbevölkerung. 80 Prozent der Limaner sind in Elendsviertel und Slums verbannt. 1980 kehrte Peru nach zwölf Jahren Militärdiktatur zur demokratischen Verfassung zurück und wählte Fernando Belaunde Terry von der konservativen Partei „Accion Popular“ zum Staatspräsidenten. Am Wahltag begann die kommunistische Partei Perus, „Sendero Lumino“ (Leuchtender Pfad) in der Andenprovinz Ayacucho mit bewaffneten Aktionen, danach bildeten sich weitere aufständische Gruppen. Innerhalb von acht Jahren starben bei Konfrontationen zwischen Staatsmacht und Subversion 11.000 Menschen. Seit acht Jahren lebt Peru in ständigem Ausnahmezustand, unter der Aufhebung sämtlicher demokratischer Grundrechte, wie Unantastbarkeit der Wohnung, Versammlungs-, Reise-, Meinungsfreiheit. Nach amnesty international wurden 264 Fälle krimineller Straftaten Raubüberfälle, Vergewaltigungen, Morde - von Polizisten und Regierungsmitgliedern an Staatsbürgern allein zwischen August 1985 und Dezember 1987 begangen. In fünf Jahren sind 3200 Menschen verschollen, diese Ziffer würde sich durch nicht zur Anzeige gebrachte Fälle um 150 Prozent erhöhen.

Auszug aus dem Katalog: „Peru 1982-88. Eine Zusammenfassung von Ereignissen, Repressionen und politischen Morden, die während der Arbeit am Projekt Peru... Ein Traum / Grupo Chaclacayo - geschahen“.