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Japans Rechte provozieren

Öffentliche Rechtfertigung für politischen Anschlag  ■  Aus Tokio Georg Blume

27 Führer rechtsradikaler Gruppen traten gestern in der südjapanischen Stadt Fukuoka vor die Öffentlichkeit und bezeichneten den Mordanschlag auf Hitoshi Motoshima, den Bürgermeister von Nagasaki, als „unvermeidlich“. Der Bürgermeister war am 18. Januar in seiner Heimatstadt angeschossen worden, als er in sein Dienstauto einsteigen wollte. Er hatte die japanischen Rechtsradikalen zur Weißglut gereizt, weil er dem Kaiser und Gott Hirohito die Mitschuld am Zweiten Weltkrieg angelastet hatte. Der Attentäter war noch am gleichen Tag verhaftet worden. Er gehört der rechtsradikalen Seikijuku-Gruppe an, die dem Zenaikaigi nahesteht.

Das öffentliche Bekenntnis der Rechtsradikalen zu dem Anschlag von Nagasaki stellt die größte Provokation gegenüber dem japanischen Rechtsstaat seit 1945 dar. Im 1959 gegründeten Dachverband der japanischen Rechtsradikalen „Zenaikaigi“ sind 360 Gruppen zusammengeschlossen. Ihre Vorstände hatten sich am Mittwoch in Fukuoka getroffen.

Sowohl die großen japanischen Tageszeitungen als auch die Fernsehprogramme berichteten mit keinem Wort über das öffentliche Bekenntnis der Rechtsradikalen zum Terrorismus. Äußerungen von Politikern wurden ebenfalls nicht gemeldet. Der Polizeichef von Fukuoka zeigte sich über die Stellungnahme des Zenaikaigi zwar „schockiert“, sah aber ein Eingreifen der Polizei nicht als notwendig an. Bisher wurden in Japan ausschließlich linksradikale Gruppen verboten.

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