Das Pendler-Problem hat „derzeit noch keine Bedeutung“

Das sogenannte Pendler-Problem ist nach Auffassung des Präsidenten des Landesarbeitsamtes, Reinhard Wohlleben, „derzeit noch ohne Bedeutung“. Arbeitskräfte mit festem Wohnsitz in Ost-Berlin oder der DDR würden bislang in nur sehr geringem Maße von Unternehmen im Westteil der Stadt ordentlich beschäftigt, sagte Wohlleben am Sonntag im Radiosender 100,6. Deshalb könne von einem Pendler-Problem im Moment noch nicht die Rede sein. Allerdings weise die gestiegene Beratungstätigkeit der Arbeitsämter für Deutsche aus der DDR und Ost-Berlin darauf hin, daß sich dies schon in absehbarer Zeit ändern könne. Was die Schwarzarbeit betreffe, seien schon Entwicklungen erkennbar. Er verspreche sich jedoch eine gewisse Wirksamkeit von den zu Jahresanfang in Kraft getretenen gesetzlichen Bestimmungen, nach denen geringfügige Beschäftigungsverhältnisse meldepflichtig sind. Grundsätzlich forderte Wohlleben die politisch Verantwortlichen zu schnellen vertraglichen Vereinbarungen auf. Mit Blick auf die durch die unterschiedlichen Währungen bedingten wirtschaftlichen Folgen eines unkontrollierten Arbeitskräfte-Transfers sollten auch Kontrollmaßnahmen nicht ausgeschlossen werden.

dpa