Frauen im Saarkabinett

■ Für Schule, Soziales und Gesundheit / Umweltminister Leinen und Wirtschaftsminister Hoffmann bleiben - vorerst

Saarbrücken (taz) - Im neuen Kabinett des Saarlands wird es drei Ministerinnen geben. Auch dann, wenn der Ministerpräsident - wie vermutet - Reinhardt Klimmt (SPD) heißt und Oskar Lafontaine nach Bonn geht.

SPD-Mitglieder äußerten zum Einzug der Frauen gegenüber der taz bereits konkrete Vorstellungen. So wird die betagte Sozialministerin Brunhilde Peters fortan lediglich das Ressort Gesundheit leiten, die Ressorts „Frauen, Arbeit und Soziales“ aber an eine jüngere Sozialdemokratin abgegen. Für diesen durch Splitting entstandenen neuen Kabinettsposten sind zwei Namen im Gespräch: Margit Conrad, bisher SPD-MdB, fortan aber Landtagsabgeordnete, oder Christiane Krajewski, bisher Umweltdezernentin der Stadt Saarbrücken.

Auch Kultusminister Diether Breitenbach wird Kompetenzen abtreten: die für die Schulpolitik, die im Saarland eine besondere Rolle spielt. Als Schulministerin, so die GenossInnen gegenüber der taz, kommt eigentlich nur Marianne Granz in Frage, bislang die SPD-Fraktionsprecherin für Hochschulpolitik und Kultur.

Des weiteren wird der Minister für Bundesangelegenheiten, Ottokar Hahn, aus Bonn zurückgezogen und zur Europäischen Gemeinschaft geschickt. Umweltminister Jo Leinen indessen, so der Wille des designierten Ministerpräsidenten Reinhardt Klimmt, wird vorerst noch Umweltminister bleiben dürfen. Auch Wirtschaftsminister Hajo Hoffmann sitzt sicher in seinem Sessel - zumindest bis zur Bundestagswahl. Dann könnten Hoffmann, dem ein guter Ruf vorauseilt, und Leinen, der in seinem Wahlkreis in Püttlingen ein Stimmenplus für die SPD von 10,1 Prozent feiern konnte, sogar der Sprung nach Bonn gelingen. Auch wenn gerade Hoffmann, wie verschiedene GenossInnen meinen, im wirtschaftlich maroden Saarland noch gebraucht werde.

jow