SENATIN SPRICHT

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Die Senatsverwaltung für kulturelle Angelegenheiten hat eine Dokumentation über das Hearing „Frauen Kultur/ Kultur Arbeit“ vom 22.Oktober 1989 vorgelegt. Die Broschüre ist in Zusammenarbeit mit der Intitiative „Frauen und Kultur“ entstanden und erscheint in einer Auflage von 1.000 Exemplaren. Erarbeitet wurde sie von der verwaltungsinternen Arbeitsgruppe „Kulturelle Aktivitäten von Frauen“, die aus drei Mitarbeiterinnen besteht und in diesem Haushaltsjahr über einen eigenen Etat in Höhe von 300.000 Mark verfügt. Die Kultursenatorin hat „die Absicht, 1991 für die Frauenkulturpolitik Haushaltsmittel in Höhe von zwei Millionen Mark anzufordern, ähnlich wie im Haushalt 1990 für die dezentrale Kulturarbeit und die Förderung von Freien Gruppen zusätzliche Etatmittel zur Verfügung gestellt wurden.“ Martiny: „Im laufenden Haushaltsjahr sorge ich dafür, daß 25 Prozent der disponiblen Mittel für kulturelle Projekte Frauen zugute kommen.“ Na dann los! Denn, „der Bedarf jedenfalls ist groß“. Wie die Senatsverwaltung mitteilt, gingen für Frauenprojekte für die Jahre 1989/90 Projektanträge in Höhe von rund sechs Millionen Mark bei der Kulturverwaltung ein. Für das Haushaltsjahr 1990 hat der Beirat für Freie Gruppen „frauenspezifische“ Theaterprojekte mit insgesamt 811.000 Mark gefördert; dies sind immerhin 23 Prozent der insgesamt zur Verfügung stehenden Projektmittel.

Unter dem Titel „Frauen setzen Zeichen“ findet zum dritten Mal eine Sommerwerkstatt statt, in deren Mittelpunkt nach Vorstellung der Senatorin „nicht das fertige Kunstprodukt, sondern der künstlerische Arbeitsprozeß und die Kommunikation zwischen den Kunstschaffenden und zwischen Künstlerinnen, Künstlern und interessierten Laien stehen“ soll, und die „Künstlerinnen Gelegenheit geben soll, ihre Arbeit darzustellen, die sich möglicherweise doch von männlichen Traditionen unterscheidet“. Martiny überlegt sich noch, ob sie dazu einen kleinen Kalender in Form eines Faltblattes herausgeben will.