45 Grad im Schatten

Das 21. Internationale Filmfestival in Verona vom 6. bis zum 12. April steht ganz im Zeichen des deutschen Films. Wie die Export-Union des Deutschen Films am Freitag in München mitteilte, werden auf dem Festival, das jedes Jahr einem anderen Filmland gewidmet ist, insgesamt 30 Spiel- und Kurzfilme neuerer Produktion aus der Bundesrepublik und der DDR gezeigt werden. Außerdem findet eine Retrospektive über die deutschen Tonfilme von Fritz Lang anläßlich seines 100. Geburtsjahres in Zusammenarbeit mit der Export-Union des Deutschen Films und der DEFA in Ost-Berlin statt.

Mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ hat die Filmbewertungsstelle Wiesbaden (FBW) den amerikanisch -deutschen Film „Die Geschichte der Dienerin“ von Volker Schlöndorff ausgezeichnet. Das gleiche Prädikat erhielten die deutschen Streifen Atomspion von Donatello und Fosco Dubini, Wolfgang Meyer und Klaus Fuchs sowie „Der entwendete Brief von Edgar Allan Poe“ von Stepan Benda. Der amerikanisch-englische Film Everybody Wins von Karel Reisz wurde ebenfalls mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichnet.

Der Dramaturg und Autor Michael Zochow erhält den Gerhart -Hauptmann-Preis 1990 des Vereins der Freien Volksbühne Berlin. Die mit 10.000 Mark dotierte Auszeichnung wurde dem in Berlin lebenden früheren Journalisten für sein Theaterstück „Traiskirchen“ zuerkannt. Der Preis wird am 25. Februar im Theater der Freien Volksbühne übergeben. Zochow wurde 1954 in Prag geboren und emigrierte 1968 in die Schweiz. Seit 1979 lebt er in Berlin und arbeitet als Dramaturg an verschiedenen Theatern.

Mehrere Musiker und Künstler haben Kritik an der Praxis der Künstlervermittlung in der DDR geübt. Sie warfen am Freitag dem Kulturministerium vor, „die Monopolstellung“ staatlicher Einrichtungen dieser Art zu verteidigen. Diese Verfahrensweise sei „unzumutbar“. In einer Presseerklärung wird eine „lückenlose Offenlegung“ der Finanz- und Organisationsstrukturen der Staatlichen Künstleragentur, des Staatlichen Kunsthandels und von „Comconcert“ gefordert. Dies ist die Nachfolgeeinrichtung der Generaldirektion für Unterhaltungskunst. „Kultur darf nicht weiter eine Domäne staatlich privilegierter und finanzierter Monopolisten sein“, wird betont.