Wahl in Costa Rica

■ Oppositionskandidat Calderon zum Nachfolger von Präsident Arias gewählt / Änderungen wohl nur in der Außenpolitik

San Jose (afp/taz) - Zum neuen Präsidenten Costa Ricas ist am Sonntag Rafael Angel Calderon gewählt worden. Der Kandidat der bislang oppositionellen „Partei der Christlich -Sozialen Einheit“ (PUSC) hat mit etwa 50 Prozent der Stimmen relativ knapp das Rennen um die Nachfolge des bisherigen Präsidenten und Friedensnobelpreisträgers Oscar Arias gewonnen. Der Kandidat der regierenden „Partei der nationalen Befreiung“ (PLN), Carlos Manuel Castillo, konnte nur etwa 48 Prozent der Stimmen auf sich vereinen.

Wie der Oberste Wahlausschuß mitteilte, verdankt Calderon seinen Sieg in erster Linie den auf dem Land abgegebenen Stimmen. Die ländliche Bevölkerung hatte in den vergangenen Jahren die Auswirkungen der zwar abgefederten, aber doch IWF -konformen „Strukturanpassungspolitik“ besonders deutlich zu spüren bekommen. Dagegen haben sich die WählerInnen in den Städten vornehmlich für den Kandidaten der amtierenden Regierungspartei Castillo entschieden.

Abgesehen vom parteibuchzentrierten Personalkarrussell in allen Ämtern werden große Änderungen in der costaricanischen Politik oder gar am Wirtschaftsmodell von dem zukünftigen Präsidenten nicht erwartet. Bemerkbar machen wird sich das Wahlergebnis allerdings in der Außenpolitik: Den von Oscar Arias eingeleiteten zentralamerikanischen Friedensprozeß wird der entschiedene Anti-Sandinist Calderon wohl kaum mit dem gleichen Engagement fortführen.

beho