Viertelbürgermeister droht mit Rücktritt

■ Verkehrsberuhigung Humboldtstraße im Haushaltsausschuß gekippt

Die Drohung steht: Viertelbürgermeister Hucky Heck hat die letzte Karte eines Politikers gespielt. Heck kokettiert mit seinem Rücktritt. Gleich mehrere Mitglieder des Stadtteil -Beirats östliche Vorstadt wollen seinem Beispiel folgen, wenn... der Haushaltsausschuß der Bürgerschaft nicht endlich grünes Licht für den verkehrsberuhigenden Rückbau der Humboldtstraße gibt.

Seit 10 Jahren fordern die Anlieger Verkehrsberuhigungsmaßnahmen in ihrer Straße. Ende letzten Jahres schien es fast so weit. Nach zähen Auseinandersetzungen stimmte erst die Baudeputation der Bürgerschaft der geplanten Verbreiterung der Fußwege auf Kosten des Straßenas

phalts und der Baumbepflanzung zu, dann segnete die Innendeputation die Pläne ab, das Umweltressort bestellte vorsorglich schon die ersten 18 Bäume. An der letzten Hürde scheiterte das Projekt schließlich. Der parlamentarische Haushaltsausschuß fand 750.000 Mark viel zu teuer.

Was Ortsamtsleiter und Beiräte besonders auf die Palme bringt: In der gleichen Sitzung, in der die volksgewählten Finanzmanager den Ortsamtsleiter abblitzen ließen, genehmigten sie Finanzsenator Claus Grobecker eine runde Million für den Blick aus seinem Dienstfenster. Am Richtweg, direkt vor dem „Haus des Reichs“ soll ein idyllisches Plätzchen gestaltet werden, dem

Grobi-Vorbild Rudolf Hilferding, SPD-Ökonom, „Vorwärts„ -Redakteur und 1928 Finanzminister der Weimarar Republik seinen guten Namen geben soll.

In einer öffentlichen Freiluft-Sitzung wollen Beiräte und Anwohner gegen die Entscheidung protestieren. Die Grünen gestern: „Statt Geld in eine zweifelhafte Attraktivitätssteigerung des 'Oberzentrum Bremen‘ zu investieren, sollten zunächst die Interessen verkehrsgeschädigter Bürger berücksichtigt werden.“

K.S.

Die öffentliche Protestsitzung findet am 13.2. um 17 Uhr auf der Kreuzung Humboldtstraße/Hornerstraße statt.