Startbahnverlängerung gekürzt

■ Bauer zeigt Kunick, wo's nicht langgeht: 140 Meter Piste gekippt

Die Bremer Flughafen-Startbahn wird vorerst rund 140 Meter kürzer bleiben müssen als vom Senat geplant. Die Pläne von Häfensenator Kunick, die Piste exklusiv für MBB in beide Richtungen um 300 Meter zu verlängern, erhielten gestern einen herben juristischen Dämpfer. Als schlicht „unzulässig“ wies die Bremer Enteigungsbehörde das Ansinnen des Häfensenators zurück, die Startbahn auf einem 1980 gekauften Grundstück zu bauen.

Dem Verkäufer, dem Landwirt Heinrich Wähmann, hatte der Senat seinerzeit hoch und heilig zu

gesagt, auf seiner Weide werde garantiert keine Piste gebaut. Mit dem Eintrag einer sogenannten „Grunddienstbarkeit“ im Grundbuch wurde das Versprechen schriftlich besiegelt. Kunicks Versuch, sein Versprechen jetzt durch die Enteignungsbehörde für null und nichtig erklären zu lassen und damit den sofortigen Baubeginn zu ermöglichen, scheiterte jetzt wegen „Unzulässigkeit“, wie die Enteignungsbeamten feststellten.

Der selbstgesetzte Terminplan des Senats für den Pisten -Neubau ist damit kaum noch einzuhalten.

Schon im März sollten die Bauarbeiten auf dem fraglichen Grundstück beginnen, im Juni der ersten Supperguppys mit Airbus-Flügeln an Bord über die Bahn rollen. Nach der Entscheidung hält man den Bau auf dem ehemaligen Wähmann -Grundstück auch in der Kunick-Behörde „für politisch vorerst nicht opportun“. Notfalls sollen die Riesentransporter jetzt bei Nacht über die verkürzte Startbahn in die Luft geschickt werden. Denn: Je kühler die Luft, desto kürzer der Guppy-Anlauf ... desto ruhiger der Schlaf der Anwohner?

K.S.