Contra-Boss Bermudez abgesägt

Miami (afp) - Einer der wichtigsten militärischen Contra -Führer, Enrique Bermudez, ist als Chef der „Nordfront“ abgesetzt worden. Wie ein Sprecher der antisandinistischen Rebellen am Dienstag in Miami mitteilte, wurde Bermudez‘ Posten abgeschafft und das Kommando Nord von seinen Stellvertretern übernommen, die unter Leitung von Israel Galeano stehen. Bermudez bleibe Offizier des „Nicaraguanischen Widerstands“, doch habe er keine besonderen Aufgaben mehr. Mit der Entscheidung wollten die Contras beweisen, so der Sprecher, daß „die Militärführer nicht lebenslänglich regieren - eine Anspielung auf den Präsidenten Nicaraguas, den sandinistischen „Comandante“ Daniel Ortega.

Der 57jährige Bermudez, der während der Somoza-Diktatur Militärattachee in Washington war, gilt als Wortführer des kompromißlosen Flügels der Contras. Ihm werden eine Vielzahl von Menschenrechtsverletzungen zur Last gelegt, zuletzt die Verantwortung für die Ermordung von zwei Nonnen an der nicaraguanischen Atlantikküste in diesem Januar. Die enge Verbindung zu den Contra-Truppen ist eine der größten Belastungen des US-finanzierten Oppositionsbündnisses UNO bei den bevorstehenden Wahlen. Die Absetzung des berüchtigten Contra-Bosses Bermudez ist offensichtlich ein Versuch der Antisandinisten, ihr Image von den unbequemen Flecken ihrer Somoza-Vergangenheit und der Contra zu säubern.

beho