Zossen ist das Ziel

■ DDR-Gesellschaft Interflug: „Zossen wäre der optimale Platz für einen Flughafen“

Auch die DDR-Fluggesellschaft Interflug hat gestern eingeräumt, daß sie den geplanten Großflughafen „Berlin International“ am liebsten auf dem Gelände des heutigen sowjetischen Militärflughafens Sperenberg südlich von Zossen bauen würde. „Das wäre das Optimale“, bestätigte Interflug -Pressechef Andreas Ballin gestern auf taz-Anfrage. Ähnlich hatte sich gestern, wie berichtet, die Lufthansa geäußert. Mit der Präferenz für den Standort Zossen sei aber keine endgültige Entscheidung verbunden, versicherte Ballin. Die Standortfrage müsse noch „auf politischer Ebene abgesegnet“ werden. „Sonst“, so der Sprecher, „haben wir ruckzuck die Bürger vor der Tür.“ Im DDR-Verkehrsministerium sähe man es offenbar am liebsten, wenn die Bürger nicht vor der eigenen Behörde, sondern in der Tat vor den Interflug-Türen aufmarschierTen. Zuständig für alle Luftfahrtfragen sei Interflug-Generaldirektor Henkes, bügelte ein Ministeriumssprecher die Fragen der taz ab. Schließlich amtiere der Direktor in Personalunion auch als stellvertretender Verkehrsminister. Lufthansa-Chef Ruhnau kommt dieser Zentralismus zupaß: Er will, wie er am Mittwoch abend in Bonn sagte, möglichst rasch eine Entscheidung, bevor neue Planungshindernisse auftauchen (siehe nebenstehender Artikel).

hmt