Drogengeld: Panama fügt sich USA

Panama (afp/ap) - Panama hat auf Wunsch der US-Regierung etwa 200 Bankkonten von Panamaern und Ausländern eingefroren, die als Drogenschmuggler verdächtigt werden. Dies teilte der Vorsitzende der Bankenvereinigung, Edgardo Lasso, am Mittwoch mit. Lasso betonte, daß die panamaischen Behörden bereit seien, mit den USA bei der Drogenbekämpfung zu kooperieren, auch „wenn wir nicht genau wissen, was sie gemacht haben wollen, um die Zusammenarbeit fortzusetzen“. Offenbar auf einen augenblicklichen Konflikt zwischen Panama und den USA anspielend, sagte der Chefbankier, daß die Banken bereit seien, Konten einzufrieren, nicht aber das Bankengeheimnis zu lüften. Dies mache Panamas Banken schließlich so attraktiv. Der US-Kongreß hatte als Bedingung für die Vergabe von Wirtschafts- und Wiederaufbauhilfe eine enge Zusammenarbeit der panamaischen Behörden beim Kampf gegen den Drogenschmuggel verlangt.

Im internationalen Drogenhandel werden nach einem Bericht des US-Senats jährlich insgesamt 300 Milliarden Dollar oder umgerechnet mehr als eine halbe Billion Mark umgesetzt. An der Kanalisierung dieser Einnahmen im internationalen Bankensystem, der sogenannten Geldwäsche, beteiligen sich vor allem Institute in der Schweiz, Kanada, den Bahamas, Luxemburg, Panama und Hongkong, hieß es in dem am Donnerstag in Washington veröffentlichten Bericht.