Teurer Umzug

■ Beamtenbund sorgt sich bereits um seine Bonner Klientel / 650.000 Quadratmeter Büroraum gesucht

Beim Deutschen Beamtenbund (DBB) wird für den Fall eines schnellen Hauptstadtwechsels nach Berlin über „massive wirtschaftliche Entschädigungen“ nachgedacht. Personalräte dringen auf Sozialpläne. Und Baufachleute überlegen, wie in Berlin 650.000 Quadratmeter Büroraum für den Fall bereitgestellt werden können, daß die gesamte Bundesbürokratie umzieht. Die rasante Entwicklung im deutsch -deutschen Verhältnis sorgt in der Nachkriegshauptstadt für tiefgreifende Irritation bei denen, die sich schon auf dem ersten Planwagen des Trecks nach Berlin sehen.

Wenn es - womit Besonnene noch nicht rechnen - kurzfristig zu einem Exodus kommt, ist für die Interessenvertretung der zigtausend Bonner Beamten klar: „Es gibt eine Fürsorgepflicht des Dienstherren, die weit über die Erstattung von Umzugskosten hinaus geht.“ Für die Beschäftigten des Öffentlichen Dienstes müsse sichergestellt werden, „daß politische Veränderungen nicht mit einem Verlust ihrer materiellen Grundlage einhergehen“, hieß es gestern beim DBB auf die Frage, ob Beamte mit Schulden für Eigenheime in und um Bonn im Stich gelassen und einem Berliner Wohnungsmarkt mit explodierenden Preisen ausgesetzt würden.

ap/taz