Industrie giftet gegen Landwirtschaft

Berlin (Ost) (afp) - Ein Gesamtverlust von 190 Millionen DDR -Mark im Jahr entsteht der DDR-Landwirtschaft durch Industriegifte. Dies berichtete Gebhard Rühle, Parteivorstandsmitglied der „Demokratischen Bauernpartei Deutschlands“ (DBD) in einem Interview des „Bauern Echo“. Rund 520.000 Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche litten unter Industrieimmissionen. Die Schäden reichten von Ertrags - und Qualitätsminderungen bis zur direkten Vernichtung von Milch, Fleisch, Getreide und Gemüse. Ein großes Problem sei auch die verminderte Lichtdurchlässigkeit der Gewächshäuser durch in die Luft geblasenen Staub. Im Gesetz müsse künftig das Verursacherprinzip klar formuliert werden, forderte Rühle. Rühle sprach sich auch für die Einrichtung von „Bioläden“ aus, in denen Erzeugnisse einer ökologisch -biologisch ausgerichteten Pflanzenproduktion verkauft werden sollten. Diese Produkte müßten staatlich gestützt werde, da sie teilweise höhere Aufwendungen erforderten.