Gewinne unter gutem Stern

■ Daimler-Benz: Für 1989 sind mindestens 1,7 Milliarden DM zu erwarten / Mit MBB läge Umsatz bei 84,5 Milliarden

Stuttgart (dpa/taz) - Für Daimler-Benz hat sich das Geschäftsjahr 1989 insgesamt günstiger entwickelt als vor Jahresfrist erwartet werden konnte. Umsatz und Beschäftigung haben sich weiter erhöht, heißt es in einem Zwischenbericht für 1989. Negativ wirkten die Diesel-Krise und der US -Export, positiv aber die günstige Konjunktur bei Nutzfahrzeugen in Europa.

Das Ergebnis der AEG und der Deutsche Aerospace (Dasa) sei durch Vorleistungen und durch Konzern-Strukturmaßnahmen beeinflußt. Der Konzernumsatz habe sich um vier Prozent auf 76,6 (Vorjahr: 73,5) Milliarden DM erhöht. Im EG-Markt sei der Umsatz um 16 Prozent auf 46,8 (43,9) Milliarden DM und im Inland auf 29,7 (29,1) Milliarden DM gestiegen. Die Bilanzierung des Konzernergebnisses 1989 werde sich stärker an der internationalen Praxis orientieren und im Jahresüberschuß in erheblichem Umfang periodenfremde Erträge ausweisen. Dies betreffe vor allem die Bewertung der Pensionsrückstellungen und der Vorräte. Ohne diese Sondereinflüsse liege das Ergebnis in der Größenordnung des Vorjahres. Für 1988 hatte der Konzern einen Jahresüberschuß von 1,7 Milliarden DM gemeldet.

43 Prozent des Konzernumsatzes seien auf Pkws und 30 Prozent auf Nutzfahrzeuge entfallen. Die AEG habe 16 Prozent und die Dasa (noch ohne MBB) rund zehn Prozent zum Konzernumsatz beigesteuert.

Die Zahl der Beschäftigten stieg weltweit auf 328.195 (323.017) an, davon arbeiten bei Mercedes-Benz 212.000, bei AEG 75.000 und bei DASA 37.000 Personen. Die Pkw-Produktion fiel um drei Prozent auf 542.000 (560.000) Einheiten. Der Anteil der Diesel-Pkws habe sich weiter auf 24,5 (28,2) Prozent verringert. Im Inland sind deswegen auch die Neuzulassungen auf 247.100 (270.800) Pkws gefallen.

Der Export sei 1989 um 2,7 Prozent auf 297.200 Pkws gestiegen. Auf dem schwierigen US-Markt habe Mercedes mit 75.700 (83.700) verkauften Pkws noch befriedigend abschneiden können. In Japan seien die Neuzulassungen um 39 Prozent auf 31.500 Pkws gestiegen. Die Mercedes -Nutzfahrzeuge hätten erneut von der guten Konjunktur profitiert. Die weltweite Produktion sei auf 261.000 (258.000) Einheiten und die im Inland um vier Prozent auf 160.800 Transporter, Lkws, Busse, Unimogs und MB-tracs gestiegen. Aufgrund von Kapazitätsengpässen hätten nicht alle Absatzmöglichkeiten ausgeschöpft werden können. Dennoch habe Mercedes seine Position als weltweit führender Hersteller von Lkws über sechs Tonnen behauptet.

MBB wird bei der Dasa erst 1990 konsolidiert und hatte für 1989 einen Umsatz von 7,9 Milliarden DM mit 41.100 Beschäftigten. Insgesamt käme der größte bundesdeutsche Konzern damit auf rund 369.300 Beschäftigte, die 1989 für einen Umsatz von 84,5 Milliarden DM sorgten.

diba