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KOMMENTAR'Outlaw' darf kommen

■ Eindeutiger Entschluß für die Geächteten / vgl. S. 22

Noch liegt sie behäbig im Trockendock, die „Outlaw“. Seit Monaten hat kein Wasser mehr ihren Bauch umspült, tätscheln ungeübte HelferInnen unter der fachkundigen Anleitung eines konkursbedrohten Bootsbauers ihre Planken. Warten, hieß es bis jetzt immer: auf die Entscheidungen in den Beiräten, in den Behörden und wo immer die Standortfrage für das Übernachtungsschiff für drogenabhängige BremerInnen gestellt wurde. Warten als Tortur für die Hoffnungslosen, für die das Schiff lebensnotwendige Hilfe in der endlosen Zeit vor dem Entschluß zur Therapie sein könnte.

Denn die Zeit drängt: Spätestens am 1.3. ist das besetzte Haus im Fedelhören dicht für ZufluchtsucherInnen, ab 15.4. wird das Haus in der Roonstraße keine Kurzzeitübernachter mehr aufnehmen. Andere Lösungen sind nicht in Sicht. Unterdessen hoffen die WallerInnen weiter auf die Politik des Aussitzens und Abwartens, daß sich der Standort von selbst weg von ihrem Quartier verschiebt. Ortsamtsleiter Peters wußte nichts von der alles entscheidenden Sitzung: „Dann kommt das Schiff bestimmt woanders hin“, hoffte er noch gestern abend. Umsonst, Gott sei Dank.

Birgitt Rambalski

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