Spieltrieb-Stuck

■ Neu für Bremen: Bremer Giebel in Buchform

Oft strebt aus dem gewöhnlichen Haus ein schmucker Giebel himmelwärts, auf daß der Mensch den Blick erhebe. Nun muß es nicht mehr sein, nicht mehr so oft: die Bremer Haupt-, Staats- und sonst verdienten Giebel gibt's jetzt im Buche.

Und beim Spazierenblättern sieht man, was der Spieltrieb, Abt. Baugeschichte, alles treibt, wenn er mal darf: die stucklockigen Perückengiebel des Barock zum Beispiel, mit den drangeklatschten „Bremer Teigkringeln“, das grobschlächtige Karstadt-Scherzo, welches die Glocke ziert, oder was sich sonst

so die Stirn bietet.

Manfred Sack hat eine bildsame Abhandlung beigetragen; die Fotos stammen von Klaus Bossemeyer. Das ist ein wahrer compositeur.

Sein Blick geht in die stabile Frontale, dann werkelt er, bis Beleuchtung und Ausschnitt stimmen, bis sich die austarierte und doch gespannte Bildband-Ästhetik einstellt. Niemand ist hinter den Fenstern.

Manfred Dworscha

„Bremer Giebel“, herausgegeben vom Referat Bremen-Werbung des Senats; erhältlich im Pavillon des Verkehrsvereins für DM 19.50