Tanzen auf Hochzeiten: Belegschaft über K.W.

■ Auf die Frage: Wo bleibt das Negative?

„Der hat nie eine Zeichnung von mir verstanden! Aber ich hab mich immer gut aufgehoben gefühlt“, denkt T.M. gerührt zurück. Der freie Mitarbeiter und Punkmusik-Spezialist J. bescheinigt K.W. „totale kulturelle Ignoranz“ sowie „Gelassenheit und Engagement“. Das mit der Gelassenheit, Geduld kommt offenbar gut, das sagen viele, „der rastet nicht gleich aus, wenn mal was schiefläuft“. Wenn da nicht das „Springmaus-Talent“ wäre, das „Tanzen auf allen Hochzeiten“ (B.W.)! Diese „Schnellschüsse aus der Hüfte, wo er fünf Sachen gleichzeitig macht! Und nachher ist keine Zeit zum Korekturle

sen!“ Und dann: K.W. als großer Schweiger. Betont harmlos. „Der ist ja immer so innovativ, aber daß man dem manchmal alles so richtig aus der Nase ziehen muß! Daß man immer das Gefühl hat, er weiß heimlich noch viel mehr!“

All das kennen die Berliner Kolleginnen seit 10 Jahren. Sie haben erlebt, wie ein Bremer Lokalteil erfunden und zuletzt auch in Berlin mehrheitlich beschlossen wurde, obgleich doch eigentlich fast alle wußten, das käme viel zu teuer. Da denken sie wohl, so einer kann das, was jetzt in Ostberlin gebraucht wird. Haben leider Recht. S.P