Müllnotstand entschärft

■ Beim Berliner Sondermüll-Notstand zeichnet sich eine Übergangslösung ab / Keine Entwarnung für Betriebe

Für den Sondermüll-Notstand in West-Berlin zeichnet sich eine Lösung ab. Wie AL-Umweltsenatorin Schreyer gestern bekannt gab, seien für etwa drei Viertel der rund 12.000 Jahrestonnen Müll Zwischenlagermöglichkeiten geschaffen worden. Falls die etwa 8.000 Tonnen Sonderabfall nicht für einige Zeit in West-Berlin deponiert würden, könnten sie „aller Voraussicht nach“ zu Entsorgungsanlagen ins Bundesgebiet transportiert werden, heißt es in einer Presseerklärung. Über die Abnahme der restlichen 4.000 Tonnen werde am kommenden Dienstag mit westdeutschen Entsorgungsunternehmen verhandelt. Der Notstand war am Montag überraschend ausgelöst worden, als DDR-Umweltminister Peter Diederich seine Zusage zurückgenommen hatte, Sondermüll aus West-Berlin noch bis zum 31. März auf der Deponie Vorketzin anzunehmen.

Die Umweltsenatorin warnte trotz der sich abzeichnenden Übergangslösung eindringlich davor, die Sondermüllkrise als erledigt zu betrachten. Es sei weiterhin nicht auszuschließen, daß Betriebe ihre Produktion einstellen müßten. Die Situation habe deutlich gemacht, wie notwendig es sei, das Müllproblem durch moderne Vermeidungs- und Verwertungsstrategien so schnell wie möglich an der Quelle zu lösen. Dies müsse in den Produktionsbetrieben geschehen.

dpa