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Ost-West-Spekulation mit Gold aus Luxemburg

■ Ostberliner Händlerring plant, mit Dreiecksgeschäft zweimal in der Woche je 32.000 DM Reingewinn zu machen

In Berlin hat jetzt eine erste professionelle Spekulationswelle mit Gold begonnen. Gestern tauschte ein Händlerring in den verschiedenen Westberliner Wechselstuben rund um den Bahnhof Zoo 1,5 Millionen DDR-Mark ein, um dafür in Luxemburg Gold einzukaufen und dieses Gold dann anschließend zum Festpreis bei der staatlichen Goldankaufstelle in Ost-Berlin wieder gegen DDR-Mark zurückzutauschen. Es sei indes geplant, dieses Geschäft künftig zweimal in der Woche zu machen, erklärten informierte Kreise gegenüber der taz.

Danach ist die Transaktion möglich, weil die staatliche „Münze“ am Ostberliner Molkenmarkt einen Festpreis von 170 DDR-Mark pro Gramm Gold auszahlt. Die 1,5 Millionen Ostmark haben gestern rund 240.000 Westmark gebracht; der Verkauf hat den Tageskurs der DDR-Mark in den Westberliner Wechselstuben bereits heruntergedrückt. Geplant ist nun, dafür in Luxemburg knapp mehr als 10 Kilogramm Gold zu kaufen, das dort mehrwertsteuerfrei ist. Diese zehn Kilogramm sollen anschließend in die DDR geschmuggelt und in der „Münze“ zum Festpreis in DDR-Mark zurückverwandelt werden. 10 Kilogramm ergeben 1,7 Millionen DDR-Mark und damit einen Reingewinn von 200.000 DDR-Mark, oder, gleich zum derzeitigen Ankaufskurs von 100 Ost zu 16 West in D-Mark getauscht, einen Profit von 32.000 DM pro Transaktion.

Weil die DDR-Zollkontrollen kaum noch verschärft werden dürften, ist eine Verhinderung dieses Geschäfts nur an der bundesdeutsch-luxemburgischen Grenze oder in der „Münze“ in Ost-Berlin möglich.

Dietmar Bartz

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