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ai: Mißhandlungen in Vietnam und Marokko

London/Bern (ap) - Die Gefangenenhilfsorganisation amnesty international (ai) hat in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht die Reformen zum Schutz der Menschenrechte in Vietnam als ungenügend bezeichnet. Regierungsgegner würden über Jahre in sogenannten „Umerziehungslagern“ festgehalten. Auch Mißhandlungen von Häftlingen seien weiterhin an der Tagesordnung. Schon bei geringen Vergehen würden Gefangene in Ketten gelegt, geschlagen oder in Isolationshaft gehalten. Dies geschehe, so bemängelt die in London ansässige Organisation, obwohl die vietnamesische Regierung im Zuge ihrer Umgestaltungspolitik eine Reihe von Rechtsreformen beschlossen habe. So seien die Unschuldsvermutung für noch nicht verurteilte Angeklagte und das Recht der Angeklagten auf Verteidigung durch unabhängige Anwälte eingeführt worden. Viele der Reformen, die dem Schutz der Menschenrechte dienten, seien jedoch bisher nicht in die Praxis umgesetzt worden. Angaben über die genaue Zahl der politischen Gefangen könnten nicht gemacht werden, da aus Vietnam nur unvollständige Informationen zu erhalten sind. Wer versuche, Vietnam illegal zu verlassen, mache sich strafbar und könne zu einer Freiheitsstrafe verurteilt werden. Flüchtlinge würden teilweise ohne Gerichtsverfahren bis zu zwei Jahre lang, in einigen Fällen noch länger, in „Umerziehungslager“ gesteckt. Auch in Marokko stellt die Organisation zahlreiche Menschenrechtsverletzungen fest. Häftlinge werden gefoltert, in Isolationshaft genommen, politisch engagierte Bürger „verschwinden“, heißt es in dem entsprechenden Bericht.

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