Backsteinfabrik - die unendliche Geschichte

■ Wegen Maueröffnung neues Konzept für „Backsteinfabrik“ und Kinderbauernhof? / „Musikalische Aktion“ beunruhigt „KOSMOS“

Durch die Öffnung der Mauer kommen die Planungen zum Kreuzberger „Block 73“ wieder in Gang. Baustadträtin Franziska Eichstädt (AL-nah) will im kommenden halben Jahr prüfen lassen, wieviel Gewerbe jetzt in dem Block gewünscht wird und ob hier Wohnungen gebaut werden sollen. Der Kinderbauernhof soll dabei erhalten bleiben und in die „Backsteinfabrik“ soll ein Kulturzentrum. Der Vorschlag von Jugend- und Sportstadtrat Helmut Borcherdt (SPD) einen Wettbewerb für den Block zwischen Waldemarstraße und Leuschnerdamm auszuschreiben, ist allerdings am vergangenen Dienstag vom dafür zuständigen Bezirksamt abgelehnt worden. In Gesprächen mit Ostberliner Seite müsse geklärt werden, welche Stadtplanung von dort angestrebt wird, so Eichstädt.

Im Zusammenhang mit der „Backsteinfabrik“ kommt es wieder zu Streit. Die „Kreuzberger Musikalische Aktion“ - ein Verein, der seit 1988 mit Kindern und Jugendlichen arbeitet

-soll Mietverträge für eineinhalb Etagen in dem Klinkerbau unterschrieben haben. Die Kritik vom Verein „KOSMOS“, der sich seit 10 Jahren für ein „soziokulturelles Zentrum“ in dem Gebäude einsetzt: Die Musikalische Aktion würde sich gegen den Verein „KOSMOS“ ausspielen lassen, der immer noch keine langfristig geltenden Mietverträge bekommen würde. „KOSMOS“ will, daß das Kinder-Musik-Projekt unter die Brücke in der Waldemarstraße kommt. So war es bis vor kurzem auch vom Bezirk vorgesehen gewesen.

Für die Baustadträtin sind die Mietverträge ein „Fuß in der Tür“ zum „Kulturzentrum Backsteinfabrik“. Auch wenn diese Mietverträge nur kurzfristig gelten. Für „KOSMOS“, der nach Ansicht von Eichstädt immer noch kein „realisierbares Nutzungskonzept“ vorgestellt habe, sei eine stückweise Vermietung der Fabrik denkbar. Dies stimmt so allerdings nach Ansicht der Betroffenen nicht. Seit Jahren liegen dem Bezirk Kreuzberg Forderungen und schriftliche Vorstellungen des alternativen Vereins vor.

Diak