ELEMENT OF CRIME

■ ELEMENT OF CRIME und The Perc Meets the Hidden Gentlemen heute abend um 20.30 Uhr im LOFT

Warum hat diese Band bloß so viele Liebhaber? Sie machen seit vier Jahren die gleiche unkommerzielle, weil zu lahme blues- und countrybeladene Musik. Der Sänger entblödet sich nicht, obwohl er offenhörlich nicht englisch kann, dennoch in dieser Sprache zu singen und diese laut zu verhunzen. Ihr Sound klingt immer schräg und scheppernd. Und dann haben sie auch noch einen Trompeter in dieser spröden Mixtur. Was ist's also, daß sie bisher vier Platten produzieren und verkaufen konnten? Wahrscheinlich gerade die erwähnten „Mängel“.

ELEMENT OF CRIME wollen nicht perfekt sein, zudem verfolgen sie starrsinnig ihre Sichtweise des zynischen Melancholikers, der die Zustände der modernen Welt bitter -traurig zu archaisch klingender Musik reflektiert.

Der Charme von ELEMENT OF CRIME ist das Lebensgefühl eines nicht in diese Zeit passenden Außenseiters, was sie auch auf ihrer vierten LP „The Ballad of Jimmy and Johnny“ konsequent zum Ausdruck bringen. Wer kennt dieses Grundgefühl nicht?!

Weil die deutsche Musiktradition keine adäquaten Rückgrifformen bietet, orientieren sich ELEMENT OF CRIME eben an den amerikanischen Blues-Harmonien, auf die sie ihre Balladen aufbauen. So wären sie fast die am amerikanischsten klingende deutsche Band, wenn nicht dieser Sänger... Aber Widersprüche sind ja reizvoll, und Beharrlichkeit allemal, was sich heute abend beim Konzert von ELEMENT OF CRIME und THE PERC MEETS THE HIDDEN GENTLEMEN (wer isn dette?, sezza), auch was diese Kombination angeht, zeigen wird. Schwalb