Regionalausschuß

■ DGB und FDGB gründen für den Großraum Berlin einen Auschuß

Berlin (taz) - Der Berliner DGB und die FDGB-Geschäftstellen in Ost-Berlin, Potsdam und Frankfurt (Oder) haben am Montag nach 42 Jahren ohne offizielle Verbindung einen gemeinsamen gewerkschaftlichen Regionalausschuß gegründet. Im Mittelpunkt der Arbeit wird die Koordination gewerkschaftlicher Aktivitäten, auch in Joint-venture -Unternehmen, und die gegenseitige Unterstützung bei Arbeitskämpfen und Tarifauseinandersetzungen stehen. Ein zentrales gemeinsames Problem ist die drohende Arbeitslosigkeit in beiden Teilen der Stadt. In Ost-Berlin, erklärte der FDGB-Leiter Peter Straßenberger, gibt es zur Zeit 17.000 Arbeitslose, und zu befürchten ist, daß viele von ihnen versuchen werden, Arbeit auf dem Schwarzmarkt zu finden. In Westteil der Stadt sieht die Lage mit knapp 100.000 Arbeitslosen nicht viel besser aus. Im Metallbereich befürchten die Gewerkschaften darüber hinaus einen mittelfristigen Abbau von rund einem Drittel aller Arbeitsplätze. Eine Priorität des Regionalausschusses muß daher der Aufbau eines Sozialversicherungssystems in der DDR sowie die Verhinderung von Schwarzarbeit und Währungsspekulation in West-Berlin sein.

Auch feiern wollen die Gewerkschaften jetzt wieder miteinander. Zum ersten Mal seit 1946 wird der 1.Mai wieder gemeinsam begangen.

aku