Auf dem Rücken der Eltern und Kinder-betr.: KiTa-Streik

Betr.: dito

Als Jungsozialist habe ich kein Verständnis, daß ein sozialdemokratisch/alternativer Senat sowie die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und der Erziehung ihre bundesweit signalgebende Auseinandersetzung um einen Tarifvertrag auf dem Rücken der Kinder und Eltern dieser schon genug gestreßten Stadt austragen.

Vor lauter Vereinigungswahn scheint der Senat, vielleicht auch aus konzeptionsloser Hektik, seine Pflicht zur Findung beidseitig annehmbarer Lösungen zu vergessen. Die berechtigte Forderung nach einem Tarifvertrag kann nicht durch die zur Zeit verhärteten Fronten durchgesetzt werden. Ein wichtiger Grund für die katastrophale Situation in den KiTas ist, daß die vorhandenen Stellen gar nicht besetzt werden können. So wäre es wohl sinnvoll, Möglichkeiten zur Einstellung weiteren Personals und damit auch Vereinbarungen über die Arbeitsbedingungen der ErzieherInnen vertraglich auszuhandeln. Diese könnte mensch zeitlich begrenzen, um dann die Tarifgemeinschaft zu drängen, einen bundesweiten Tarifvertrag mit den Gewerkschaften abzuschließen. Denn dies ist meiner Meinung nach die Pflicht der sozialdemokratischen Regierungen, allen Beschäftigten demokratisch angemessene Arbeitsbedingungen zu bieten und nicht sich darzustellen wie ein feudalistisch angehauchter Frühkapitalist.

Wir sind der Staat.

Patrick Ließfeld, Berlin