Hilfe fürs Wasserwerk

■ Wasserwerk Johannisthal: Senat hilft mit Meßgeräten und Beratung

Die Senatsumweltverwaltung wird helfen, das Grundwasser im Einzugsgebiet des Ostberliner Wasserwerks Johannisthal zu untersuchen und den Sanierungsumfang einzuschätzen. Das vereinbarten Vertreter von Senat und Magistrat in einer Unterarbeitsgruppe des Regionalausschusses, die sich gestern im Wasserwerk Johannisthal das erste Mal traf.

Das Ostberliner Institut für Wasserwirtschaft hatte, wie berichtet, in unmittelbarer Nähe der Johannisthaler Trinkwasserbrunnen starke Verunreinigungen des Grundwassers festgestellt. In der Nähe einer inzwischen abgeschalteten Brunnengalerie fanden sich sogar hohe Konzentration der krebsverdächtigen polychlorierten Biphneyle (PCB). Den Wasserbehörden in Ost-Berlin fehlen jedoch zum Teil bisher die Meßgeräte und -verfahren, die zur Grundwasseranalyse auf organische Schadstoffe hin nötig sind.

Die Umweltverwaltung will diese Geräte nun beschaffen. Abgestimmte Meßverfahren sollen dafür sorgen, daß die Daten vergleichbar sind. Auch zwischen den verschiedenen Ostberliner Behörden fungiere der Westberliner Senat regelrecht als „Bindeglied“, hieß es in West-Berlin. Die interne Kommunikation drüben sei in der Vergangenheit offenbar „nicht immer bestens“ gelaufen. Gemeinsam wollen die Wasserbehörden aus Ost und West auch den Schlamm ausbaggern, der sich im Teltowkanal unmittelbar neben dem Wasserwerk abgesetzt hat. Der Kanal bildet hier die Grenze zwischen beiden Stadthälften. Die Ostberliner Behörden vermuten, daß sich die im Schlamm enthaltenen Giftstoffe ab und zu lösen und durch die Kanalwand ins Johannisthaler Grundwasser sickern. Senatsexperten sind sich in dieser Frage noch unsicher. Bevor die Giftschlämme - nach Senatsschätzung etwa 200.000 Kubikmeter - ausgebaggert werden können, sollen gezielt Proben genommen werden. Damit soll geklärt werden, wie die ausgebaggerten Schlämme behandelt werden müssen, damit sie keine neuen Schäden anrichten.

hmt