Bremen für tropischen Regenwald

■ Umweltsenatorin spuckte für Entwicklungskonzept 700.000 Mark aus

Die Umweltsenatorin plant zusammen mit dem World Wildlife Fund ein Projekt zum Schutz des tropischen Regenwaldes. 700.000 Mark passierten dafür in der letzten Wochen die zuständige Deputation. Angelegt werden soll das Geld „vor Ort“: In dem afrikanischen Staat Gabun sollen zwei Reservate entstehen, um die drohenden Motorsägen der Tropenholzhacker ins Leere laufen zu lassen.

Gabun lebt heute hauptsächlich vom Ölexport. Der holländische Shell-Konzern fördert dort seit Jahren: Die Pipeline-Trassen rissen riesige Schneisen in den Tropenwald, Ölkatastrophen verseuchten das Land. Um den drohenden Ökozid des Landes zu verhindern, wandte sich die Regierung des Landes an den WWF: Die Umweltschützer sollten Gabun alternative Wirtschaftskonzepte vorlegen, die den Tropenwald schützen. In den beiden Reservaten mit einer Gesamtfläche von 1,6 Millionen ha (das entspricht der 6,5-fachen Größe der Bundesrepublik) sollen seltene Tierarten, die in ihrer natürlichen Umwelt vom Aussterben bedroht sind, geschützt werden. In Gabun gehören dazu Wildelefanten, Gorillas und Schimpansen. Die Aktivitäten der „Shell“ sollen kontrolliert und landwirtschaftliche Nutzflächen erschlossen werden.

Das Projekt soll in Bremen durch mehrer Informationsveranstaltungen unterstützt werden: So ist für den November eine Ausstellung im Übersee-Museum geplant, die den BremerInnen die Probleme der Tropenregion näherbringen soll. Zu einer Fachtagung sollen - ebenfalls im herbst Anrainer der Tropen nach Bremen kommen. ma