Sportler zeigen Muskeln

■ Sportbund will DDR-Übersiedler in Bunker stecken

Der Bremer Landessportbund hat eine neue Lieblingssportart. Name: „Hau den Senat und treff die Übersiedler.“ Fünf Turnhallenneubauten in 1991, 50 Prozent mehr für Übungsleiter, so wollte der Senat die Sportvereine ködern, damit die einer Belegung von weiteren zehn Hallen zustimmen. In Anwesenheit von Sportsenator Volker Kröning hatte der LSB -Vorstand das Angebot nicht so recht ablehnen mögen und auf Zeit gespielt: Am 29.3. soll eine Mitgliederversammlung aller Vereine die endgültige Haltung des Sportes festlegen. Diese Position war offensichtlich vielen Vereins -Funktionären zu windelweich.

Jetzt korrigierte LSB-Präsident Heinz-Helmut Claußen vor der eingeladenen Presse diese Position und stellte neue Forderungen: Erstens an potentielle Übersiedler, die gefälligst da bleiben sollen, wo sie hingehören, und zweitens an den Senat. Der soll, wenn erstens nicht funktioniert, auf die weitere Belegung von Hallen verzichten und die Neuankömmlinge in Kirchengebäude, bei der AG Weser oder in die Bunker schicken. Denn Bunker, meint Claußen, seien humaner „weil man da wenigstens Tische und Stühle reinstellen kann.“

Der Senat nahm in seiner gestrigen Sitzung das Nein des LSB zur Kenntnis und will nun wenigstens bis zur Vollversammlung der Sportfunktionäre auf weitere Hallenbelegungen verzichten. Bei der Sportlervollversammlung am 29. März in der Vegesacker Strandlust will Bürgermeister Klaus Wedemeier dann höchstpersönlich in den Ring steigen.

hbk