CDU-Frauen: „Pantasie statt Quotierung“

■ Bremer Frauen-Union diskutierte frauenfreundliche Unternehmensstrategien

„Am Sonntag gehört die Mami mir!“ Foto: Sabine Heddinga

„Quotierung, wie die Grünen sie wollen, ist völlig unrealistisch und führt nur zu einer Zwangsbürokratisierung auf dem Arbeitsmarkt“ warf die Daimler Benz-Vertreterin Drews in die christliche Frauenrunde, stand. Ob die Familienfeundlichkeit der Unternehmen nur das Interesse der Frauen widerspiegeln, wollte die Bremer Frauen-Union der CDU am Samstag bei ihrem Delegiertentag klären. Expertinnen aus der Wirtschaft hatte sie deshalb zum Meinungsaustausch gebeten und die Daimler-Mitarbeiterin und die Vorsitzende der Vereinigung von Unternehmerinnen, Anne-Marie Weide schilderten den rund 70 Zuhörerinnen ihre arbeitsmarktpolitischen Erfahrungen und Perspektiven.

Daimler zum Beispiel habe seit dem vergangenen Jahr eine spezielle Betriebsvereinbarung, die MitarbeiterInnen (mit mindestens 5 Jahren Betriebszugehörigkeit) bis zu sieben Jahren Familienpause bei einem Kind, zehn Jahre bei mehreren Kindern zugesteht. Bei MBB laufe ein ähnliches Projekt seit einigen Jahren. Erfahrungen zeigten daß es funktioniere zumindest bei den „vergleichsweise niedrigen Qualifikationen“. Unbedingtes Muß zum Wiedereinstieg sei besonders bei den höher Qualifizierten, sie über entsprechende Kurse weiterzubilden, um den Anschluß zu halten.

Mit seinem Projekt „Frauen im Beruf“ versuche Daimler verstärkt, Mädchen in die Ausbildung zu nehmen. Drews: „Mädchen sind schwer motivierbar.“ Nur 6 Prozent der Azubis in gewerblich-technischen Berufen seien Mädchen. Auf die 36 bei Daimler vorhandenen Lehrstellen hätten sich nur drei Mädchen beworben. Und dies trotz entsprechender Werbeaktionen in den Schulen. Die Benz-Vertreterin forderte darüber hinaus „Mehr Phantasie im Einsetzen von Teilzeitbeschäftigten besonders im Mittleren Management.“

Um Familienpausen und erweiterten Elternurlaub auch in Kleinbetrieben einführen zu können, biete sich für den Mittelstand die Bildung einer Art „Kammerbezirk“ an: Ein Zusammenschluß von mehreren Betrieben (der Bremer Wirtschaftsverband hat beispielsweise 120 Mitglieder), die bei der Kammer eine Koordinierungsstelle für pausierungswillige Eltern einrichte. Von dort aus könne auch deren Weiterbildung sowie die anschließende Vermittlung zurück in den Arbeitsmarkt organisiert und Wiedereinstiegshilfe gegeben werden. Dies wollen die CDU -Frauen nun in Bremen anschieben.

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