Demo in Berlin

■ Der Polizeistaatsbesuch

Demo in Berlin. Die Bilder sind aktuell geblieben. Nur die Polizeiuniformen und die brennnenen Objekte haben sich verändert. 1967 besuchte der Schah von Persien Berlin. Demonstrierende Studenten wurden von Polizisten brutal niedergeknüppelt, einer der Demonstranten, Benno Ohnesorg, wurde erschossen. Der Schweizer Journalist und Fernsehregisseur Roman Brodmann hat das historische Ereignis, das den Beginn der Studentenrevolte markiert, dokumentiert. Sein Film Der Polizeistaatsbesuchwurde 1968 mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Die ARD ehrt mit der Wiederholung des Beitrags den streitbaren Autor, der Anfang dieses Jahres im Alter von 69 Jahren starb. Brodmann arbeitete zunächst als freier Redakteur beim ZDF und war seit 1965 bei der ARD beschäftigt. Er prägte entscheidend die berühmte Südfunk-Reihe „Zeichen der Zeit“ und drehte zusammen mit Elmar Hügler für Radio Bremen die Fernsehreihe „Reservate“. „Dokumentarfilme sind Sprengstoff in einer Welt verkrusteter Vorurteile und gemachter Meinungen“, sagte er in einem Interview. Diesem Motto ist er bis zuletzt treu geblieben. Seine Dokumentarfilme gaben immer wieder Anlaß zu heftigen Auseinandersetzungen. Sein letzter Film Der Traum vom Schlachten der heiligsten Kuh über die Initiative zur Abschaffung der Schweizer Armee entfachte eine parlamentarische Debatte in Bern. Heute abend sein frühes Werk:

Der Polizeistaatsbesuch, 23.30 Uhr, ARD

Foto: Günter Zint