: DDR beitreten lassen, nicht anschließen
■ Bremer Senat: Bundesländer stärken
Der Bremer Senat hat sich in der Frage der Vereinigung beider deutscher Staaten für den Beitritt der DDR ausgesprochen. In einem Beschluß der Landesregierung heißt es, der Senat sehe „zur Sicherung des föderalen Aufbaus die Chancen eines konditionierten Beitrittsprozesses insbesondere nach Artikel 23 des Grundgesetzes“.
Kategorisch wandte sich jedoch der Senat gegen einen Vereinigungsprozeß mit „Anschlußcharakter“. Auch nach Artikel 23 des Grundgesetzes sei eine Absprache beider deutscher Staaten mit den Siegermächten erforderlich. Dabei müßten auch Fragen
der derzeitigen Bündnisver pflichtungen geregelt werden. Gleichzeitig plädiert der Senat dafür, daß sich die Bundesländer „direkt, eigenverantwortlich und gleichberechtigt“ am deutsch -deutschen Einigungsprozeß beteiligen. Darüber hinaus sollte auch die Stärkung der föderalen Ordnung bedacht werden. „Dabei sind nicht zuletzt Fragen der Finanzverfassung einzubeziehen“, heißt es in dem Beschluß. Eine Verknüpfung der aktuellen Probleme der Finanzverfassung des Bundes und der Länder mit denen, die aus der Vereinigung entstehen, hält die Landesregierung für „unsachgemäß“.
dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen