Computerspiele für IngenieurInnen

■ Hochschulinstitut entwickelt Prodoktions-Simulation

Industrielle Großbetriebe sind nicht nur für Laien undurchschaubare Labyrinthe. Unzählige Produktionsabläufe, Maschinen, Fahrzeuge und Lageflächen müssen so organisiert sein, daß alles reibungslos und ökonomisch funktioniert. Überschaubar werden die Produktionsprozesse als Simulation im Computer.

Das erste, seit Dezember letzten Jahres senatorisch abgesegnete Institut der Hochschule Bremen stellte sich gestern der Öffentlichkeit vor. Das „Institut für Planung, Simulation und Animation“ (PSA), hat es sich zum Ziel gesetzt, komplizierte Produktionssysteme für Ingenieure und Studenten per Computer-Simulation handhabbar zu machen. Der Status eines Institutes bringt die Hochschule in den Genuß von Fördermitteln aus dem Landesprogramm „Arbeit und Technik“ und erleichtert die Zusammenarbeit mit der Industrie in Forschung und Weiterbildung.

„Wir sind keine Computerfreaks“, sagt Joachim Scheel, Leiter des neugegründeten Instituts und seit 25 Jahren auf den Gebieten der Fabrikplanung und Produktionsplanung tätig. „Wir bemühen uns um technische Systeme,

in denen der Mensch motiviert wird, und die Spaß an der Arbeit vermitteln.“ Die Institutsgründung brachte Scheel nach fünf Jahren Beurlaubung dazu, an die Hochschule Bremen zurückzukehren. Er brachte gleich eigene Geräte mit. „Wir haben eigentliche kein Geld,“ so Scheel, „aber gute Absichten, Engagement und moralische Unterstützung von allen Seiten.“

Beim Modell Werft“ können die StudentInnen an einem statischen Tisch-Modell mit kleinen Gabelstaplern herumfahren, Kräne bewegen und Maschinen an ihren richtigen Platz setzen. Dieses Modell wird später in ein farbiges, dreidimensionales Comuterbild umgesetzt, das den IngenieurInnen das Berechnen und Probieren in Sekundenschnelle abnimmt. Drei Minuten braucht ein Computer, um 30.000 Operationen auf 120 Maschinen zu verteilen - eine Arbeit, die sonst Monate erfordern würde. Eine enge Kooperation strebt das neue Institut mit dem Fachbereich Produktionstechnik und dem Institut Arbeit und Bildung der Universität Bremen, aber auch mit der Hochschule remerhaven an. bea