Anabowling-Skandal

■ Drogenaffäre um zwei alte Damen aus Wales

London (taz) - Nachdem zwei walisische Gewichtheber bei den Commonwealth-Spielen des Drogenmißbrauchs überführt worden waren, sind erneut walisische Aktive in einen „Drogenskandal“ verwickelt. Diesmal handelt es sich um zwei Frauen, die von der Teilnahme an den „Bowling -Meisterschaften der britischen Inseln“ ausgeschlossen wurden.

Die beiden älteren Sportlerinnen leiden an Herzkrankheiten, gegen die sie Beta-Blocker einnehmen. Der walisische Bowlingverband fürchtet offenbar um seinen Ruf, falls die Bowlerinnen überführt würden.

Nach Bekanntgabe des Ausschlusses der beiden Frauen sind verschiedene Funktionäre telefonisch beschimpft worden. Joan Johns vom britischen Frauen-Bowlingverband hält die Sperre für „lächerlich“. Sie sagte: „Die Drogentests sollen den Mißbrauch unter jungen Athleten beenden, und nicht alte Ladys am Bowlingspielen hindern. Viele Damen in unserem Alter nehmen irgendwelche Tabletten ein. Es ist kaum anzunehmen, daß Bowlerinnen Steroide nehmen, um ihre Muskeln zu vergrößern.“

Ralf Sotscheck